Sportsfreunde.
Voll in die Offensive gehen – manchmal gar nicht so übel. |
Meine heißt Katharina. Die von meiner Freundin Saskia Jana. Und dann gibt’s da noch Jörg, den Indoor-Cycler. Yünis darf ich nicht vergessen. Und ich bin sicher, es gibt noch eine ganze Menge mehr auf dieser Welt: Sportsfreunde nämlich. Eigentlich kennt man sie nicht wirklich, aber man trifft sie regelmäßig wieder. Sei es im Kursraum beim Yoga, Pilates, Bodypump, auf dem Laufband neben dem eigenen oder auf dem Crosstrainer. Sportsfreunde lauern quasi in allen Ecken der Fitnessstudios. Man muss nur die Augen aufmachen. Nein, kennen tut man sie nicht, aber weil man ihnen immer und immer wieder begegnet, gehören sie doch unbedingt dazu. Und dann plaudert man so locker und lässig daher, ganz unverkrampft als würde man sich doch schon ziemlich gut kennen. Kurz: Man amüsiert sich zusammen – so, wie man es mit echten Freunden auch tut. Ich wär traurig, wenn Katharina nicht ab und an das Laufband neben mir besetzen und spannende Geschichten aus ihrem Leben erzählen würde. Und weil die Geschichten wirklich so spannend sind, haben wir uns kürzlich verabredet. Also richtig. Außerhalb des Studios. Und das war sehr nett. Mindestens so nett wie die wiederkehrende Szene bei den harten Muskeljungs, die einfach wortlos beim Bankdrücken Hilfestellung leisten und anschließend miteinander ins Gespräch kommen, um sich dann beim Gehen anerkennend auf die Schultern zu klopfen. Sportsfreunde eben. Oder wie die beiden Mädels in der Umkleidekabine (schon wieder … tut mir leid):
„Tschüss, dann bis nächste Woche!“
„Ja, bis dann.“
„Und einen schönen Abend noch …!“
„Ja, Dir auch … und lass Dir das Sushi schmecken!“
„Auf jeden Fall. Und Du viel Spaß bei der Massage!“
„Bis nächste Woche … wird bestimmt wieder anstrengend!“
„Jau, hoffentlich nicht!“
Endlich. Sie trennen sich.
Ich bleibe zurück und lächle still in mich hinein, weil klar ist, dass sich auch da zwei Sportsfreunde gefunden haben. Ohne, dass sie je nacheinander gesucht hätten. Das ist doch schön – finde ich. Vielleicht sollten die beiden auch mal was unternehmen, das gar nichts mit Fitnessstudio zu tun hat. So wie Katharina und ich. Hab ich erwähnt, dass wir bei unserem ersten „richtigen“ Treffen unsportlich viel Wein getrunken haben? Nur so am Rande. Denn eine Woche später waren wir wieder ziemlich sportlich unterwegs. Nebeneinander laut scherzend auf unseren Laufbändern. So wie’s sich gehört.
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