Die Regeln des Sports.
8 Gebote. Von vielen weiteren. |
»Mit den Knien nicht über die Zehenspitzen!«,
»Rücken grade!«, »Arme hoch, denk an das Läuferdreieck!«, »Kopf in Verlängerung
der Wirbelsäule«, »Bei der Anstrengung ausatmen, bei der Entspannung einatmen!«,
»Schultern hängen lassen!«
Was soll das eigentlich alles? Die ganzen
Vorschriften? Soll Sport nicht Spaß machen? Diese Fragen schießen mir ab und an durch den Kopf. Wären unsere
sportlichen Aktivitäten nicht cooler ohne diese Regeln? Wäre Fußball nicht
unterhaltsamer, wenn es keine roten und gelben Karten gäbe? Oder Basketball nicht
fairer, wenn man Schrittfehler machen dürfte?
Manchmal da versuche ich sie zu brechen, diese Regeln.
Leider immer im falschen Augenblick. Neulich korrigierte ich eine Frau an der
Chest-Press. Ich sagte nur: »Die Griffe ganz umfassen, nicht mit den bloßen
Handflächen wegdrücken – sonst aber perfekt!« Und sie daraufhin laut
protestierend: »DU hast das doch aber auch so gemacht!« Ich bemühte mich, mein
Ertapptwerden hinter einem unschuldigen Lächeln zu verstecken. Es hat
funktioniert. Ein komisches Gefühl blieb trotzdem.
Dann war ich kürzlich laufen
und hab mir einen Spaß draus gemacht, absichtlich gegen alle Regeln zu verstoßen:
Ich ignorierte den spitzen Ellbogen, ließ meine Arme hängen, ja ich schlenkerte
sogar wild mit ihnen hin und her. So, als sei ich ein kleines bisschen
bescheuert (ich bin es nicht – WIRKLICH!). Außerdem landete ich bewusst
auf der Ferse, streckte die Beine ganz durch und zog meine Schultern hoch. Und
auch wenn es echt schwierig war, versuchte ich eine ganze Weile, den linken
Arm gleichzeitig mit dem linken Bein nach vorne zu bringen! Genau in diesem
Augenblick grüßte mich ein entgegenkommender Läufer. Ich hab keine Ahnung, wer
das gewesen sein könnte, denn ich war so damit beschäftigt, alles falsch zu
machen, dass ich die Welt um mich herum nur schemenhaft wahrnahm. Nachher musste
ich über mich selbst lachen. Ein komisches Gefühl blieb trotzdem. Denn: Was denkt
dieser andere Läufer jetzt von mir?
Dann – das erzähle ich aber nur Euch – hab
ich mir vor ein paar Tagen eine Rudereinheit im Studio vorgenommen. Eine Stunde
davor verdrückte ich etwa 2,5 kg Pasta, 35 Schokokekse und trank dazu zwei
Liter Tee, um anschließend zum Training aufzubrechen. Ich hab natürlich keine
allzu coole Figur auf dem Rudergerät abgegeben: Mein Bauch nahm exorbitant viel
Platz weg und mein Bewegungsradius war doch recht eingeschränkt. Ich hab
tapferere 15 Minuten durchgehalten. Ein komisches Gefühl blieb trotzdem.
Ich muss gestehen: Auf Dauer macht das keinen Spaß, die Regeln zu brechen. In Wahrheit glaube ich, sind die Regeln genau das, was den Sport ausmacht. Wer die Regeln draufhat, hat Spaß an seinem Sport. Wer die Regeln draufhat, kann mit anderen so wunderbar fachsimpeln – wenn die die Regeln auch draufhaben. Und das Allerwichtigste: Nur wer die Regeln draufhat, sorgt dafür, dass er richtig und gesund trainiert. Und außerdem gibt‘s die ganzen Regeln ja auch wegen uns. Uns Trainern. Es wär so verdammt langweilig, wenn wir überhaupt nichts zu korrigieren hätten. Trotzdem hab ich mir überlegt, demnächst mal mit Boxhandschuhen in den Zumba-Kurs zu gehen. Oder im Neoprenanzug zum Yoga? Nein, nein wartet – ich mach das hier (aber nur da, wo mich keiner kennt):
Ich muss gestehen: Auf Dauer macht das keinen Spaß, die Regeln zu brechen. In Wahrheit glaube ich, sind die Regeln genau das, was den Sport ausmacht. Wer die Regeln draufhat, hat Spaß an seinem Sport. Wer die Regeln draufhat, kann mit anderen so wunderbar fachsimpeln – wenn die die Regeln auch draufhaben. Und das Allerwichtigste: Nur wer die Regeln draufhat, sorgt dafür, dass er richtig und gesund trainiert. Und außerdem gibt‘s die ganzen Regeln ja auch wegen uns. Uns Trainern. Es wär so verdammt langweilig, wenn wir überhaupt nichts zu korrigieren hätten. Trotzdem hab ich mir überlegt, demnächst mal mit Boxhandschuhen in den Zumba-Kurs zu gehen. Oder im Neoprenanzug zum Yoga? Nein, nein wartet – ich mach das hier (aber nur da, wo mich keiner kennt):
Kommentare
»Immer dienstags um 19 Uhr in Kursraum 1: Hopserlauf für Anfänger. Der Fortgeschrittenenkurs findet eine Stunde später statt.«
Ich wär dabei!