Das Kletterdebüt.

Wenn Ihr noch nie im Leben geklettert oder gebouldert seid, macht das nichts. Lasst mich erklären und solltet Ihr das auch mal ausprobieren, so seid Ihr bestens gerüstet. Was Ihr braucht:

Ein Outfit das nicht ZU stylisch ist (Ihr robbt schließlich Wände entlang, fallt garantiert runter und wollt außerdem zwischen all den Kletternerds um keinen Preis auffallen). Euer Outfit sollte aber auch nicht ZU Bergsteiger-und-Wander-freakig sein, sonst meinen alle, Ihr seid genauso gut wie sie. Und das ist beim ersten Mal leider überhaupt nicht so. Egal, wie trainiert Ihr seid. Leider ist Klettern wie Bowlen – was die Schuhe angeht: Wenn Ihr keine eigenen habt, leiht Ihr Euch welche – und die sind nicht nur ziemlich klein, sie sehen auch ungemein bescheuert aus.
Habt Ihr das mit dem Outfit geklärt, wäre es hilfreich, wenn Ihr einen Olli dabei hättet. So wie ich. Bei Olli handelt es sich um einen guten Freund, der hier und da ein paar Muskeln hat, regelmäßig klettert, hin und wieder Marathons läuft und einer Eurer liebsten Lauffreunde ist. Habt Ihr so einen nicht, nehmt Ihr einfach 'nen anderen, möglichst ähnlichen Freund. Sportlich sollte er unbedingt sein und er sollte Euch alles gut erklären können.
In der Boulderhalle befolgt Ihr Ollis Anweisungen und hangelt Euch an den bunten Nupsis an der Wand entlang. Doch Vorsicht! Ihr könntet wütend werden, weil der Olli das so gut kann, Ihr aber nicht. Trotzdem klettert Ihr wie verrückt drauf los, fallt, klettert, schnaubt und klettert weiter bis … bis nix mehr geht, Ihr kaum mehr die Hände bewegen könnt. Macht Euch keine Sorgen, das ist normal.
Wenn Ihr gut seid, habt Ihr noch ein ganz klein bisschen Kraft, um Euch noch von Olli die Technik der Sicherung erklären zu lassen und das erste Mal in Eurem Leben richtig weit nach oben zu klettern. Das macht Ihr zwei, drei mal und danach könnt Ihr dann aber wirklich nicht mehr. Trizeps, Bizeps und Unterarme beginnen zu zittern. Der Rücken schmerzt, die Hände sind rau. Ihr gebt Euch geschlagen.
Etwa eine Woche werdet Ihr keine Schwämme mehr auswringen und nur unter Schmerzen die Tastatur Eures Computers bedienen können. (Tipp: Versucht weniger E-Mails zu versenden oder tippt nur mit dem Zeigefinger – plant hierfür aber etwa 15 Minuten mehr ein pro Text).

Ach, und jetzt wollt Ihr wissen wie’s war, vermutlich. Es war toll. Ich möchte wieder. Was ist mit Euch?

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