Training allein zu zweit, Teil 5.
»Frau Dua, wir möchten Sie gerne hierbehalten.«
– ein Satz, der mich zum Strahlen bringen würde, befände ich mich in einem
5-Sterne-Wellness-Ressort. Im besten Fitnessstudio der Welt. Oder im
Schokoladenmuseum. Aber nein, der Satz fällt im Krankenhaus. Und zwar viel zu
früh. Mein Arzt hat mich hergeschickt, weil sich ganz plötzlich ein Wert
verschlechtert hatte. Eine Vorsichtsmaßnahme, sollte das Kind tatsächlich schon zur
Welt kommen wollen … Und so weiß ich schon jetzt, wie es sich anfühlt, wenn
Kinder die eigenen Pläne durchkreuzen. Und das tun sie sogar, wenn sie noch
nicht mal geboren sind. Verrückt.
Ich füge mich also etwas traurig meinem Schicksal. Und so liege ich wenig später in einem schrecklich weißen Bett als die Tür aufgeht
»Sie dürfen nicht aufstehen, nur wenn Sie zur Toilette müssen oder einmal am Tag duschen. Wenn was ist, drücken Sie da auf den roten Knopf.« – Zu Befehl!, will ich sagen, sag aber nur »Jawohl.« und schlucke mühsam. Mein Mund ist trocken, die Luft stickig, der Raum viel zu warm. Meine Laune war schon weit gesunken. Doch jetzt sinkt sie ins Bodenlose. Ich darf mich nicht bewegen? Das ist also mein Training allein zu zweit für die nächste Zeit? Ich würde mich gerne einmal übergeben. Aber ich hab aus lauter Aufregung so wenig gegessen, dass es aussichtslos wäre … Um die Uhrzeit gab es nichts Glutenfreies mehr für mich. Schlafen kann ich natürlich auch nicht …
Dann der nächste Morgen. Auch da erleide ich erst mal Hunger, weil schon wieder vergessen wurde, dass
ich nicht alles esse. Erst am Mittag kommt wer und bringt mir
irgendwas mit Fisch und Kartoffeln. Und eine Kaffeemahlzeit, die aus einem winzigen Keks besteht.
Ich esse fast alles auf und fünf Minuten später hab ich wieder Hunger.
Am Mittag werde ich noch mal untersucht, dann zurück ins Bett geschickt, um zwanzig Minuten auf das Ergebnis zu warten. Kurze Zeit später schwingt die Tür wieder auf und die Ärztin strahlt mich an, mein Herz hüpft:
»Frau Dua, alles in Ordnung. Sie dürfen wieder nach Hause gehen!«
Glücksgefühle in mir drin um mich rum und auf mir drauf. Ich glaube so schnell war ich noch nie aus dem Bett.
Ein Tag danach bin ich noch mal bei meinem Arzt,
der mich zuallererst mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. »Na, da
dürfen sich ja vielleicht doch noch beim Hamburg Marathon helfen!«, sagt er.
Und er hat eine weitere gute Nachricht: Der kritische Wert hat sich schon
wieder verbessert. Ich bin froh. So froh, dass ich die Umstände erst mal mit
einem Eis feiere. Mit einem angemessen großen Eis plus Schokosoße, versteht sich. Während ich genieße, beschließe ich ganz vernünftig, ganz freiwillig auf die lang geplante Reise nach Köln und auf den Besuch der FIBO zu verzichten. Und ich
nehme eine weitere Sportpause gelassener hin, als ich es je für möglich
gehalten habe. Ach, und bevor wer fragt: Nein, der kritische Wert hatte übrigens nichts mit
meinen sportlichen Ambitionen zu tun.
Hey, Ihr alle auf der FIBO, bitte habt ganz viel Spaß – am besten gleich für mich mit, denn ich wünschte, ich könnte auch da sein.
Wie das eigentlich anfing mit dem Training allein zu zweit? So.
Ich füge mich also etwas traurig meinem Schicksal. Und so liege ich wenig später in einem schrecklich weißen Bett als die Tür aufgeht
»Sie dürfen nicht aufstehen, nur wenn Sie zur Toilette müssen oder einmal am Tag duschen. Wenn was ist, drücken Sie da auf den roten Knopf.« – Zu Befehl!, will ich sagen, sag aber nur »Jawohl.« und schlucke mühsam. Mein Mund ist trocken, die Luft stickig, der Raum viel zu warm. Meine Laune war schon weit gesunken. Doch jetzt sinkt sie ins Bodenlose. Ich darf mich nicht bewegen? Das ist also mein Training allein zu zweit für die nächste Zeit? Ich würde mich gerne einmal übergeben. Aber ich hab aus lauter Aufregung so wenig gegessen, dass es aussichtslos wäre … Um die Uhrzeit gab es nichts Glutenfreies mehr für mich. Schlafen kann ich natürlich auch nicht …
War nicht lecker. |
War viel zu klein. |
Am Mittag werde ich noch mal untersucht, dann zurück ins Bett geschickt, um zwanzig Minuten auf das Ergebnis zu warten. Kurze Zeit später schwingt die Tür wieder auf und die Ärztin strahlt mich an, mein Herz hüpft:
»Frau Dua, alles in Ordnung. Sie dürfen wieder nach Hause gehen!«
Glücksgefühle in mir drin um mich rum und auf mir drauf. Ich glaube so schnell war ich noch nie aus dem Bett.
Belohnung – DIE war lecker! |
Hey, Ihr alle auf der FIBO, bitte habt ganz viel Spaß – am besten gleich für mich mit, denn ich wünschte, ich könnte auch da sein.
Wie das eigentlich anfing mit dem Training allein zu zweit? So.
Kommentare
Natürlich schade, dass du momentan nicht all das machen würdest, wozu es dir im Körper kribbelt, aber bald dann sicher wieder.