Wie verhalte ich mich in der Umkleidekabine?

Der Fitnessfreak und die Kammer des Schreckens.
a) Ein Leitfaden
1. Trete ein, nicke den Anwesenden freundlich zu.
2. Suche Dir einen Schrank, der entweder in der Nähe der Dusche oder des Ausgangs, im besten Falle in der Nähe von beidem liegt.
3. Wechsle schnell und unauffällig Deine Kleidung und ziehe Deine sauberen Sportschuhe an. 
4. Bevor Du zum Sport gehst: Schalte das Handy auf lautlos und verstaue es im Schrank.
5. Wenn Du zurückkommst, bist Du ausgepowert, aber glücklich – Du kleidest Dich aus, hüllst Dich in ein Handtuch, schlüpfst in die Badeschuhe und begibst Dich zur Dusche.
6. Dusche entspannt.
7. Kehre zu Deinem Schrank zurück und kleide Dich wieder an.
8. Nicke den Umstehenden lächelnd zu und verlasse die Umkleidekabine.

b) Ein Leidfaden
1. Trete ein, sprich alle Anwesenden an und erzähle Ihnen von Deinem aufregenden Tag!
2. Suche Dir einen Schrank genau da, wo sich aktuell die meisten Leute aufhalten.
3. Wechsle Deine Kleidung, rede dabei unentwegt mit Deinen Nachbarn – über das Wetter, über Deine Kollegen, über den mangelnden Platz in der Umkleidekabine.
4. Ziehe die Trailrunning-Schuhe an, die Du beim letzten regnerischen Waldlauf getragen hast (klopfe vorher den Schmutz ab).
5. Bevor Du zum Sport gehst: Schalte den Jamba-Klingelton Deines Handys auf volle Lautstärke und verstaue es im Schrank.
6. Wenn Du zurückkommst, bist Du total fertig, was auch alle Umstehenden erfahren müssen, erzähl Ihnen sofort von Deiner Befindlichkeit!
7. Kleide Dich aus – bleib so und laufe mit Stolz geschwellter Sportlerbrust zur Dusche.
8. Vergiss unbedingt auf dem Weg zur Dusche Deine Schranknummer.
9. Dusche etwa anderthalb Stunden (mindestens doppelt so lange, wie Deine Sporteinheit gedauert hat). Wenn Du Glück hast, hat das warme Wasser gerade noch für Dich gereicht. Ach – und vergiss nicht, Dich zu rasieren! 
10. Suche Deinen Schrank und bitte alle anderen um Hilfe. Werde panisch, wenn die Suche länger als drei Minuten dauert. Probiere die Chipkarte an mindestens zwölf verschiedenen Schränken aus. Lass eine Angestellte kommen, die Dir den richtigen Schrank mit einer funktionierenden Chipkarte öffnet.
11. Verwickle Deine Nachbarin in ein politisches Gespräch – es macht nichts, wenn Du noch nicht dazu gekommen bist, Dir etwas anzuziehen.
12. Jetzt aber: Endlich findest Du Gelegenheit, Dich wieder anzukleiden.
13. Eigentlich willst Du noch nicht gehen. Es mag seltsam klingen, aber bitte einfach jemanden, Dir die Spitzen zu schneiden.
14. Du bist zufrieden und beschließt, zu gehen. Verabschiede Dich mit einem Handschlag von Deinem neuen besten Buddy – die Frau, die Dir die Spitzen schnitt. Verabschiede Dich richtig, denn Du wirst sie nie wieder sehen … 

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