Menschen im Fitnessstudio.
Wer derzeit nicht gut aufpasst, kann schon mal 'nen
fremden Po im Gesicht oder 'nen Ellbogen in der Rippe haben. Außerdem muss man
höllisch aufpassen, dass einem nicht die neuen Sportschuhe oder die gerade noch
ergatterten Handtücher gezockt werden.
Kurz: In der Umkleidekabine, die ohnehin schon
fürchterlich ist, ist es zu Beginn des Jahres noch sehr viel fürchterlicher. Es herrscht
Hochbetrieb im Fitnessstudio.
Die Atmosphäre ist geschwängert von lauter guten
Vorsätzen. Und vier Wochen später, schwupps, haben
sich die Gute-Vorsätze-Menschen deutlich dezimiert. Nach weiteren vier Wochen sind von ihnen nur noch etwa 10% übrig und die mischen sich dann unter die regelmäßig
Trainierenden. Vielleicht werden sie zu denen, die Ihr hier im Video seht. Oder womöglich werden sie auch zu denen, die später ganz
skurrile Eigenschaften entwickeln, wie …
1. Die Frau mit dem Koffer
Sie kommt zu festen Zeiten drei- bis viermal die
Woche. Im Schlepptau hat sie immer einen riesigen Trolley, dessen Inhalt mir
bis heute Rätsel aufgibt. Was mag da nur drin sein? Eine exorbitant große
Sammlung an Schminkutensilien? Fünf Paar Sportschuhe? Ich hab
keine Idee. Das Fitnessprogramm der Frau mit dem Koffer ist straff. Sie begibt
sich immer 90 Minuten aufs Liegefahrrad. Nie ohne ein dickes Buch vorn auf der
Ablage. Manchmal unterstreicht sie sogar Passagen mit neonfarbenen Stiften. Es ist gar nicht so lange her, da kam ich zufällig mit ihr ins
Gespräch. Nicht überraschend: eine kluge Frau. Aber natürlich wagte ich nicht,
sie auf ihren Koffer anzusprechen …
2. Das Strichmännchenmädchen
Typisch Strichmännchenmädchen: dünne Beine, dünne Arme – derbes Training. |
Es gab Zeiten, in denen ich mich als
Noch-Nicht-Trainerin wahnsinnig über Trainer und Fitnessstudios echauffieren
konnte, weil niemand etwas tat. Weil niemand den spindeldürren Mädels sagte,
dass es nicht gut ist, stundenlang die Ausdauer zu trainieren, wenn man nur aus Haut und Knochen besteht. Heute weiß ich, dass manche spindeldürre Mädchen sehr
wohl von Studioverantwortlichen zur Seite genommen und vorsichtig auf
ihr Aussehen angesprochen werden. Ja, man erteilt ihnen zuweilen sogar
Studioverbot – an das sie sich nicht immer halten. Jetzt als Trainerin weiß
ich, wie schwierig bis unmöglich es ist, das Thema korrekt anzusprechen. Die meisten spindeldürren Mädels wissen nämlich, dass sie ihrer Gesundheit keinen Gefallen tun – ändern können oder wollen sie es alleine häufig dennoch nicht. Und so
begegne ich immer wieder diesem und jenem Strichmännchenmädchen, das sich
völlig verausgabt. Und jedes Mal, wenn ich eins sehe, tut's ein bisschen weh.
3. Die Frau, die sich verbiegen kann
Eine Mischung aus Bewunderung und Entsetzen überkommt mich, wenn ich die Yogafrau entdecke. Sie hat sich – wie immer – in einer Ecke versteckt. Nach ihrem Workout dehnt und verrenkt sie sich dort stundenlang und zwar so, wie ich es mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorstellen kann: Hier schmeißt sie mal eben die Beine nach hinten, schlingt die Arme fünfmal um den Rumpf, verbiegt den Rücken, verdreht den Kopf. Ich staune jedes Mal mit offenem Mund und ungläubigem Blick. Das muss ein Trick sein … Ich schwör Euch, ich komm noch drauf!
Eine Mischung aus Bewunderung und Entsetzen überkommt mich, wenn ich die Yogafrau entdecke. Sie hat sich – wie immer – in einer Ecke versteckt. Nach ihrem Workout dehnt und verrenkt sie sich dort stundenlang und zwar so, wie ich es mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen vorstellen kann: Hier schmeißt sie mal eben die Beine nach hinten, schlingt die Arme fünfmal um den Rumpf, verbiegt den Rücken, verdreht den Kopf. Ich staune jedes Mal mit offenem Mund und ungläubigem Blick. Das muss ein Trick sein … Ich schwör Euch, ich komm noch drauf!
4. Der Mann mit den Handschuhen
Er erinnert mich stets ein bisschen an die frühen Rapper aus den 80ern. Ihr wisst schon, die die immer so cool den Robot-Dance mit weißen Handschuhen zum Besten gaben. Ob Bodenübungen auf der Matte oder ein Workout an den Geräten, der Mann trägt zu seinem Sport-Dress immer seine Handschuhe. Irgendwann erzählte er mir, dass er eine Kontaktallergie habe und darum die Handschuhe trüge. Leuchtete mir ein – fast war ich enttäuscht.
Er erinnert mich stets ein bisschen an die frühen Rapper aus den 80ern. Ihr wisst schon, die die immer so cool den Robot-Dance mit weißen Handschuhen zum Besten gaben. Ob Bodenübungen auf der Matte oder ein Workout an den Geräten, der Mann trägt zu seinem Sport-Dress immer seine Handschuhe. Irgendwann erzählte er mir, dass er eine Kontaktallergie habe und darum die Handschuhe trüge. Leuchtete mir ein – fast war ich enttäuscht.
5. The Rock
The Rock. Quelle: Wikimedia. Eva Rinaldi. |
Wenn ich mir etwas für die Zukunft aller Fitnessstudios wünschen dürfte, dann wäre es dies: mehr Leute wie »The Rock«, bitte!
Kommentare